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"Kunst" und das, was mir so einfällt.

Montag, 2. Februar 2015

Die St.-Salvator-Kirche in Jöhstadt

Hier ist die Kirche von Jöhstadt zu sehen. Wer diese bedeutende Stadt nicht kennt – es handelt sich um eine Bergstadt im Erzgebirge. Die Gemeinde liegt an der Grenze zu Tschechien und hat um die 3000 Einwohner. Da habe ich ein wenig aufgerundet, aber es waren mal 3000 und wenn alle jungen Paare fleißig Kinder zeugen, kann das auch wieder werden.

Die St.-Salvator-Kirche in Jöhstadt wurde 1677 fertiggestellt und gehört damit eigentlich zum Zeitalter des Barock. Einen dezenten Hinweis darauf liefern die geschwungenen Fensterbögen. Die barocktypische ornamentale Deko findet man aber höchstes im Inneren des Gebäudes, denn der Altar ist sehr aufwändig gestaltet. Die Jöhstädter Kirche gibt sich also bescheiden und auch ein barocker Garten ist nicht zu finden - höchstens der Schulhof der Mittelschule direkt nebenan.

Von außen sind vornehmlich Merkmale der Renaissance zu erkennen. Die endete zwar eigentlich um 1620, aber die Jöhstädter haben ihre Kirche sicherlich nicht innerhalb weniger Tage gebaut und der Planer des Bauwerks dürfte sich am Baustil der Renaissance orientiert haben. Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass einfach so schlagartig eine Epoche endet. Was passierte dann am 31.12. im Jahre 1620? War plötzlich die alte Architektur nicht mehr „in“?

Auffallend an der Kirche in Jöhstadt sind die recht kompakte Form, die Betonung von waagerechten Linien (z.B. am Dach des Kirchenschiffes), die quadratische Grundform des Turmes und die insgesamt klare Struktur. Die einzelnen Abschnitte sind harmonisch proportioniert. Außen ist das Strebwerk zu sehen – diese wuchtigen Pfeiler an der Außenwand. Sie nehmen die Last des Daches auf und sind eigentlich ein Merkmal gotischer Kirchen. Man sieht also, dass die Erbauer der St.-Salvator-Kirche geschickt die Elemente verschiedener Stilrichtungen miteinander verbunden haben.

Arkadenhöfe, also von Säulen getragene Bögen, gibt es im Inneren. Wer rechtzeitig erscheint, bekommt beim gut besuchten weihnachtlichen Krippenspiel einen Platz in einer der Sitzreihen mit Arkade. Dies garantiert beste Sicht auf die jungen Schauspieler. Kleine Arkaden finden sich zudem auf der Kanzel. Schließlich soll der Pfarrer auch gut erkennbar sein.

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